Reisebericht über den Besuch des Joint Research Centre (JRC) in Ispra, Italien

Der Reisepreis ans Joint Research Centre (JRC) in Ispra, Italien ist einer der Sonderpreise, die beim Bundeswettbewerb Jugend forscht vergeben werden.
Im Original ist eine gekürzte Form des Bericht auf www.jugend-forscht-bw.de erschienen: Reisebericht Max Fischer.

Ispra JRCIspra, 1. bis 3. Juli 2012

Bericht von Maximilian Fischer

Unser Besuch, der für mich ein außergewöhnlicher und toller Kurztrip nach Italien werden sollte, begann mit einer Bootsfahrt über den Lago Maggiore vom Bahnhof in Stresa aus nach Ispra, wo das Joint Research Centre der EU-Kommission liegt.

Nach unserer Ankunft im Hotel und dem Bezug unserer Zimmer nutzen wir die freie Zeit bis zum Abendessen, um die anderen Teilnehmer näher kennen zu lernen und bei einem Spaziergang an d er langestreckten Uferpromenade die sommerlichen Temperaturen und den See zu genießen. Danach trafen wir uns mit der Organisatorin und Betreuerin Frau Duane und ihren zwei Mitarbeiterinnen vom JRC, um gemeinsam in eine Pizzeria zu fahren, in der wir einen gemütlichen und heiteren Abend verbrachten. Mit zwei Gewinnern des letztjährigen EUCYS-Wettbewerbes aus dem Vereinigten Königreich und Tschechien neben den zehn Preisträgern des Jugend forscht Bundeswettbewerbes aus Deutschland war unsere Gruppe auch international besetzt. Anschließend schlenderten wir gemeinsam zurück zum Hotel.
Das eigentliche Programm begann am Montag mit der Fahrt auf das abgesicherte und mit etwa 170 ha sehr große Gelände des JRC. Zuerst trafen wir IHCP Direktorin Elke Anklam, die uns zwei Monate zuvor in Erfurt diesen Preis überreicht hatte, und IPSC Direktor Stephan Lechner. Sie stellte uns zuerst das JRC und seine Aufgaben vor (im Grunde ein wissenschaftlicher Beirat und eine Auftragsforschungsstelle für die EU Kommission in Brüssel) und an-schließend berichteten wir kurz über uns und unsere Forschungsprojekte. Danach besichtig-ten wir einige Laboren und die dortigen Wissenschaftler erzählten von ihrem Aufgabenfeld und ihrer täglichen Arbeit. So erfuhren wir über die Testmethoden zum Nachweis von be-stimmten Nanopartikeln im Nanobiotechnology Lab und die Untersuchungen von Food Contact Materials. Danach besuchten wir ein „reaction wall“ im Laboratory for Structural Assessment (ELSA), die Erdbebensimulationen in Realgröße durch eine pseudo-dynamischen Methode (Echtzeit-Korrelation von Modell und Experiment) möglich macht. Im Crisis Management Laboratory beschäftigt man sich mit der Koordination und Informationsweiterleitung im Krisenfall.
JRC Ispra Gruppenbild
Mittlerweile war es Mittag, so dass wir in einer der Mensen des Campus aßen (4 Gänge) und anschließend ein Gruppenfoto gemacht wurde. Danach ging es mit sehr interessanten Vor-trägen zu den Themen europaweites Waldbrand Erkennungssystem, Klimawandel und einem Besuch im Laboratory for Vehicle Emissions weiter.

Das Abendprogramm bestand an diesem Abend aus einer abenteuerlichen Fahrt über den Lago Maggiore mit eigens gechartertem Schnellboot zu der Isola Prescatori (Fischerinsel), auf der wir uns nach einer kurzen Inselbesichtigung den Abend im Risorante Unione mit einem Fisch-Menü und interessanten Gesprächen ausklingen ließen. Am nächsten Tag konnten wir nach persönlicher Präferenz einzelnen Labore besichtigen. Ich wählte nochmals ELSA und zusätzlich das Radar-System MELISSA sowie die Luftmessstation EMEP, bei der wir viel über die Aerosole und ihre Wirkung in der Luft lernten. Der Französische Wissenschaftler erklärte uns dabei auch, dass durch die derzeitigen Gesetze und Filter der Treibhauseffekt sogar noch verstärkt anstatt verringert wird, da hauptsächlich die Aerosole, die zum „Global Dimming“ beitragen und für unsere Gesundheit eher ungefährlich sind, gefiltert werden. Schlussendlich trafen wir uns alle nochmal um unseres Erlebnisse auszutauschen, holten dann unser Gepäck und verabschiedeten uns von unseren neu gewonnen Freunden, bevor jeder seine Heimreise angetreten hat.
Abschließend kann man sagen, dass die Tage in Ispra wirklich genial und außergewöhnlich waren; nicht nur aus Sicht der Forschungsprojekte und der Arbeit des JRC, die wir gesehen und erlebt haben, sondern auch in Bezug auf die Leute, mit denen wir dort waren und mit denen wir einige tolle Tage verbracht haben.

Preisträger Jugend forscht Sonderpreis JRC

Marcel Wendt Clemens Schmid Sandra Hoeck Ruben Nicolin Till Zorn Elke Anklam (IHCP Director) Maximilian Fischer Linn Bieske Stephan Strobel Luzia Kilwing Stefan Pietsch

Die Gewinner bei der Preisverleihung in der Weimarhalle während des Bundeswettbewerbes Jugend forscht in Erfurt: Elke Anklam (IHCP Director), Linn Bieske, Maximilian Fischer, Sandra Hoeck, Luzia Kilwing, Ruben Nicolin, Stefan Pietsch, Clemens Schmid, Stephan Strobel, Marcel Wendt, Till Zorn.

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